Das ifo-Institut nimmt ab sofort auch Selbstständige und Kleinstunternehmer mit bis zu vier Mitarbeitern in den Geschäftsklimaindex auf. Bisher war es so, dass nur Unternehmen mit fünf und mehr Mitarbeitern an der monatlichen Befragung teilnehmen konnten.
Das soll sich zukünftig ändern. Das Institut reformiert den Ifo-Index und startet die Aufnahme von Selbstständigen und Kleinstunternehmen.
Jetzt sollen auch die 2,1 Millionen Kleinstunternehmen, die für immerhin 81 Prozent der Unternehmen in Deutschland stehen, mitreden können.
Diese Selbständigen und Kleinstunternehmen tragen mit ihrem Umsatz von über 450 Milliarden Euro pro Jahr einen durchaus großen Teil zur Wertschöpfung bei. Und mangels Steuersparstrategien, wie sie die Großkonzerne ausüben, tragen sie zudem auch einen erheblichen Anteil zu den Steuern in Deutschland bei. Auch die Beschäftigungszahlen sind nicht zu verachten. Immerhin sind hier rund 5,7 Millionen Menschen in Deutschland beschäftigt.
Mit an der Initiative beteiligt ist neben dem ifo-Institut auch [Jimdo](https://iscout.click/jimdo)*, ein Anbieter von Online-Shops und Websites und für kleinere Unternehmen.
„Ab sofort haben alle Selbstständigen und Kleinstunternehmen die Möglichkeit sich zu registrieren. Damit kann sichergestellt werden, dass die Interessen und Bedürfnisse dieser Berufsgruppe erstmals überhaupt sichtbar werden”, und „Selbstständige und kleine Unternehmen sind immens wichtig für eine bessere Wirtschaft von morgen. Sie nicht zu sehen und zu verstehen, wie teilweise während der Corona-Pandemie, dürfen wir uns nicht noch einmal leisten“, argumentiert Matthias Henze, CEO bei Jimdo.
Im Video sprechen Selbständige über den ifo-Index und die Bedeutung der Beachtung kleiner Unternehmen ( Quelle: YouTube; Jimdo ).
Ab sofort können sich auf der Website des ifo-Insituts auch Solo-Selbständige und Kleinunternehmer – unabhängig von der Mitarbeiterzahl – registrieren.
URL zum Eintragen: www.ifo.de/konjunkturumfrage-registrierung
Hinweis:
Nicht alle der Fragen dort lassen sich auch von Solo-Selbstständigen ausfüllen, insbesondere wenn nach der Abnahme bzw. Zunahme der Beschäftigtenzahl gefragt wird. Das ifo-Institut bittet in diesem Fall, die jeweilige Frage unbeantwortet zu lassen bzw. "nicht verändert" anzugeben. Durch die Registrierung ist aber bekannt, wenn Antwortende keine Mitarbeiter haben.
❓Das ifo-Institut fragt nach der aktuellen Geschäftslage, deinem Auftragsbestand, der Beschäftigtenzahl, deinen Preisen und dem Umsatz – bezogen auf die aktuelle Situation, dem letzten Monat im Vergleich zum Vormonat, zum Vorquartal und dem Vorjahr sowie deine Erwartungen für die nächsten drei und sechs Monate. Du musst dabei keine absoluten Werte eintragen, sondern nur angeben, ob die Entwicklung eher positiv, negativ oder unverändert ist. Branchenabhängig können sich die Fragen etwas unterscheiden. Zu aktuellen Anlässen ( z.B. Corona-Krise ) oder in größeren zeitlichen Abständen können auch Sonderfragen gestellt werden. Auch dann bleibt der Fragebogen immer recht übersichtlich und kann schnell ausgefüllt werden.
Das gesehen werden ist vor allem auch in Zeiten der Pandemie sehr wichtig. Denn es war insbesondere in der Pandemie ein häufig vorgetragener Kritikpunkt, dass die Mehrheit der Unternehmen, insbesondere Soloselbstständige aus dem Bereich der Kreativ- und Internetwirtschaft übersehen und deren Probleme nicht ausreichend wahrgenommen werden.
Auch die von der Pandemie hart getroffenen Veranstaltungsdienstleister kamen bei Branchenvergleichen des ifo gar nicht vor, weil ihre Betriebe in der offiziellen Statistik ganz unterschiedlichen Wirtschaftszweigen zugeordnet sind.
Der Durchbruch gelang jedoch mit dem Engagement von Jimdo-Gründer Matthias Henze, der zum Botschafter der Initiative geworden ist.
Matthias Henze hatte schon vorher mit Hilfe eines Marktforschungsinstituts einen eigenen "Jimdo-Index" entwickelt und konnte so aufzeigen, dass die Stimmung bei den Selbständigen und Kleinstunternehmen noch deutlich im Minus war, während der ifo-Index der mittleren und größeren Unternehmen schon wieder anstieg.
Matthias Henze veröffentlicht übrigens regelmäßig auf der eigenen Jimdo-Website unter dem Menüpunkt "Inspiration" Geschichten und Interviews von Gründern und Selbstständigen, die ihn besonders beeindruckt haben.
Der ifo-Index des ifo-Institut in München gilt als der wichtigste Geschäftsklimaindex in Deutschland und hat erheblichen Einfluss auf wirtschaftspolitische Entscheidungen. Im monatlich erscheinenden wichtigsten Geschäftsklimaindex zeigt der ifo-Index die Stimmung und Richtung der deutschen Wirtschaft.
Die Entwicklung des ifo-Index ist seit jeher an die Entwicklung der deutschen Industrie und des Handels gekoppelt, da er ein Konjunkturindikator ist, der die kurzfristige Entwicklung der Geschäftsmoral sowie die langfristige Entwicklung der strukturellen Entwicklung misst.
Der ifo-Index gibt Aufschluss darüber, was die Menschen für die nahe Zukunft erwarten und was die Menschen über ihre aktuelle Situation denken.
Die Unternehmensbefragungen haben das ifo-Institut bekannt gemacht und sich als zentraler Service für Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit etabliert.
Die Indizes, die daraus regelmäßig generiert werden, helfen den Entscheidern in Firmen, Verbänden, staatlichen Stellen sowie in der Politik, die wirtschaftliche Entwicklung zuverlässig einzuschätzen. Die regelmäßig erhobenen Daten fließen darüber hinaus auch in die ifo Konjunkturprognose ein.
„Wir sehen es als unsere Aufgabe, wissenschaftliche Erkenntnisse so aufzubereiten, dass Medien und die Öffentlichkeit das aktuelle ökonomische und politische Geschehen verstehen und einordnen können. Hierbei darf die Gruppe an Selbstständigen und Kleinstunternehmer*innen und deren außergewöhnlich wichtige Rolle, für die deutsche Wirtschaft, als Arbeitgeber und mit deren finanzieller Wertschöpfung, nicht länger außen vor stehen“, so Dr. Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen, ifo Institut.
Quellen:
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